Der Turm der Einheit
Heldrastein
Der Turm , der Einheit, der am 8.Mai 1997 eingeweiht wurde ist heute ein weithin sichtbares Wahrzeichen des nördlichen Werratals. Der Aussichtsturm mit Panoramablick ist 30 Meter hoch.
Nach der Grenzöffnung 1989 wurde durch Initiative der IG Heldrastein der der ehemalige NVA Funkturm zum Aussichtsturm umgebaut, nachdem es dort schon bis 1952 einen Turm in Steinbauweise, den Carl-Alexander-Turm, gegeben hatte. 1996 wurde die Genehmigung zum Umbau des Funkturmes in einen Aussichtsturm erteilt. Der Umbau Kostete ca. 205.000 DM und wurde durch Sponsoren finanziert. Es wurden die Kuppel auf der Turmspitze abgetrennt und die Stahlkonstruktion mit Holz beblankt. Außerdem erhielt der Turm eine Treppe mit Insgesamt 166 Stufen und einen achteckigen Unterstand.
(Foto: JÜRGENKATZER).
(Foto: JÜRGENKATZER).
Hier noch ein paar Infos zum ehemaligen NVA Funkturm zu DDR Zeiten (Quelle: E.Ritter)
Die Funkaufklärung des MfS führte ab 1966/67 eine Aufklärung mit mobiler Technik durch. In diesem Rahmen wurde auch Örtlichkeiten für spätere stationäre Objekte , z.B. Eisenacher Haus, Kandelstein, Heldrastein, etc., aufgeklärt. Im Sommer begann die Planung für den Bau einer 1 kV Leitung von einem Anschlusspunkt der 10 kV Leitung Treffurt – Schnellmannshausen. Anschluss an die vorhanden Baracke bzw. Gebäudeteile der Hüneburg. Planung durch VEB Energieversorgung Erfurt.
Im November 1967 erfolgte die Planung für den späteren 30m Turm, getarnt im Projekt als NVA-Feuerwachturm. Bezeichnung bei der Abt. III – HA III bzw. später auch den zuständigen Bezirksverwaltungen. Fernmeldeaufklärung: Antennenträger 30m Turm. NATO-Codename: Bee Hive. Errichtet wurde der Turm im Frühjahr 1971. Er diente der Fernmeldeaufklärung, unter dem Radom befanden sich geschützt, verschiedene Antennenträger mit unterschiedlichen Antennen. Daneben gab es weitere Masten mit Antennen im Bereich der Baracke Hüneburg bzw. dem Kandelstein. Im April 1986 begannen Planungen der HA III / BV Erfurt und Gera Abt. III zur Übergabe der Objekte Kandelstein und Heldrastein in die Verwaltung der NVA/GT, hier an die Funkaufklärung der Grenztruppe der DDR.
Der Nutzungsvertrag wurde im September 1987, mit Wirkung zum 01.09.1987 unterschrieben. Das Objekt und die Antennenanlagen an die GT übergeben, Wartung und Beratung lagen weiterhin bei der HA III bzw. BV Abt. III. Nutzer war nun der Funkzug 4 / FuAT 4 Heiligenstadt/Schnellmannshausen des FuAZ 16 Pätz der Grenztruppe. Aufklärung der Funkbeziehungen des Bundesgrenzschutz, des Zoll, der Landespolizei und der US-Army im Grenzbereich.
Die Funkaufklärung der GT musste parallel sämtliche Erkenntnisse direkt an die Abt. III Erfurt weiterleiten. Die Abt. III bzw. Kräfte der HA III nutzten bis zur Grenzöffnung weiterhin die Antennenanlagen und einen gesonderten Raum für die eigene Funkaufklärung. Unter anderem teilweise mit Überwachung der Funkaufklärung BGS, Zoll, US-Army und Landespolizei, Verfassungsschutz, etc. im Bezug auf Schleusungen an der Grenze durch das MfS.
Bis 1952 gab es schon mal einen Turm in Steinbauweise auf dem Heldrastein, den Carl-Alexander-Turm.